Wolbeck
Dieses alte Dorf, das zur Gemeinde Münster gehört, hat noch immer seine Altstadt voller alter Fachwerkbauten, in der die Pfarrkirche und das alte Schloss hervorstechen.

Orte zum Besuchen:
Drostenhof: Ein alter Hof wurde vermutlich mit der Gründung des Burgmannskollegiums gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. 1389 erhielt der fürstbischöfliche münstersche Marschall Hermann von Merveldt den Burgmannshof als Lehen übertragen. 1529 trat Dirk von Merveldt das Drostenamt an. Er spielte eine bedeutende Schlüsselrolle bei der Belagerung und Eroberung der wiedertäuferischen Stadt Münster von 1535 bis 1536. Er nahm schließlich den Wiedertäuferkönig Jan van Leyden gefangen. Ferner wurden in Wolbeck die entscheidenden Gespräche zum Kampf um die Stadt geführt.
Der heute noch erhaltene Drostenhof wurde von 1545 bis 1557 im Renaissancestil, an der Stelle des mittelalterlichen Burgmannshofs, für Dirk von Merveldt und seine Gemahlin Gertrud von Nagel errichtet.
Das Haus wurde wiederholt nicht bewohnt. Von etwa 1720 bis 1727 lebte Graf Goswin Hermann Otto von Merveldt, Großprior des Malteserordens, Regent des Fürstentums Heitersheim, im Drostenhof.
Später, bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts als der Drostenhof Sitz der Amtsverwaltung wurde, stand das Haus leer.
Der Drostenhof befindet sich heute immer noch im Besitz der Familie von Merveldt. Ein Zweig der Familie bewohnt es wieder seit 1926. Noch heute bewohnt sie das Torhaus. Im Haupthaus ist seit 1975 das Westpreußische Landesmuseum untergebracht.
St. Nikolaus Kirche: Der erste Kirchbau an dieser Stelle war sicherlich ein Holzgebäude. Die jetzige Kirche ist eine frühgotische Hallenkirche, im 13. Jahrhundert nach dem Vorbild der münsterschen Minoritenkirche (Apostelkirche) erbaut. Sie wurde an den unteren romanischen Teil des kräftigen Turms angebaut, der im 17. Jahrhundert einen barocken Aufbau mit einer geschwungenen Haube erhielt. Seit 1924 ist der untere Teil des Turmes in den Kirchenraum einbezogen. Er erhielt ein Tonnengewölbe.
Das dreifache päpstliche Kreuz auf der Spitze des Turmes der Pfarrkirche St. Nikolaus in Münster-Wolbeck weist darauf hin, dass die Kirche einst zum Archidiakonat der bischöflichen Kanzlei gehörte.