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Nottuln

11.08.2021

Nottul ist dank seiner traditionellen Architektur und seiner Geschichte eines der typischsten Dörfer der Baumberge. Sie ist auch eine der wichtigsten Stationen auf dem Ludgerusweg.

Die Altstadt besteht aus einigen Gebäuden der alten Abtei und schönen Sandstein- und anderen Fachwerkhäusern. Im Zentrum der Altstadt steht die Stiftskirche St. Martinus, die wie die St. Lamberti in Münster die bedeutendste und schönste spätgotische Kirche Westfalens ist.

Orte zum Besuchen:

Stiftskirche St. Martinus: Die Nottulner Pfarrei gilt als eine der ursprünglichen Pfarreien, die zu Beginn der karolingischen Missionsarbeit im eroberten Sachsen in der Gegend gegründet wurden. Über die erste an dieser Stelle errichtete Kirche ist nichts bekannt. Die Frauenstiftung wurde erst Mitte des 9. Jahrhunderts gegründet. Im 12. Jahrhundert wurde die vorromanische Kirche durch eine romanische Kirche ersetzt, die im 15. Jahrhundert baufällig und einsturzgefährdet war.

Laut Inschrift am alten Nordostportal wurde 1489 mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen. Unter Leitung der Äbtissin Anna von Dorsweyler sollen Schweizer Maurergesellen die Kirche innerhalb von neun Jahren errichtet haben. Die Herkunft der Handwerker und die Abstammung der Äbtissin aus einem bedeutenden lothringischen Geschlecht könnten die hierzulande ungewöhnliche Grundrissdisposition im Geist der süddeutschen Sondergotik erklären. Der Westturm stellt mit seinen drei Untergeschossen aus dem Vorgängerbau den ältesten Teil der Kirche dar; er wurde ab 1489 um ein Obergeschoss aufgestockt. Das Langhaus wurde vollständig neu gebaut.

Ein Brand 1748 vernichtete im Dorf Nottuln eine Vielzahl der Häuser und die alte Klosteranlage. Die Stiftskirche nahm Schaden am Dach, sodass einige Mittel- und Seitenschiffgewölbe im Ostteil erneuert werden musste. Die barocke Turmhaube wurde unter der Bauleitung von Johann Conrad Schlaun 1754 dem Turm aufgesetzt. Ursprünglich von Schlaun nur als Provisorium gedacht, krönt sie den Turm bis heute.


Stiftskurien: 1748 wurden sowohl der Dorfkern als auch das Kloster durch einen Brand zerstört. Die Klostergebäude wurden im Barockstil umgebaut. Vier der alten Kurien (ehemalige Residenzen der Stiftsdamen des Klosters) und das Verwaltungszentrum des Klosters wurden wieder aufgebaut. Alle Stiftsgebäude sowie die einzigartige barocke Gesamtplanung des Ortskerns und auch die Welsche Haube der spätgotischen Kirche stammen von J.C. Schlaun und bilden auch heute noch den urbanen Mittelpunkt des Ortes. Der Stiftsplatz gilt als einer der schönsten Plätze des Münsterlandes. 

Ascheberg'sche Kurie: Dieses Gebäude wurde von der Familie Ascheberg nach Johann Conrad Schlauns Plänen errichtet. Es diente noch der letzten Äbstissin des Stiftes Nottuln als Wohnsitz.


Alte Amtmannei: Dieses Gebäude wurde als Verwaltungszentrum der Grundherrschaft des Stiftes Nottuln für den Amtmann nach Johann Conrad Schlauns Plänen errichtet.


Kirchplatz 11: Das dreigeschossige Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurde als klassischer Kirchhofspeicher angelegt. 


Haus Gertz: Ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit 3 Achsen, dessen Innenausstattung weitgehend erhalten ist. 1810 erstmals urkundlich erwähnt. Diente als Wohnquartier für die ärmere Nottulner Bevölkerung.


Fotografien aus Nottuln:


Quellenverweise: