Münster
Die historische Hauptstadt des Münsterlandes liegt im Herzen der Region. Es ist eine schöne und historische Stadt, in der wir keine hohen Wolkenkratzer oder die typische stressige Umgebung anderer deutscher Städte finden. Münster ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt und als bedeutende Universitätsstadt mit lebendiger Jugendatmosphäre.
Im Zentrum der Stadt liegt die Altstadt und die Ursprünge der Universität und des Bistums Münster. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Zentrum von Münster komplett zerstört, aber zum Glück wurde die Altstadt im traditionellen und historistischen Stil wieder aufgebaut, um die meisten Sehenswürdigkeiten wieder aufzubauen.
Münster ist seit über tausend Jahren das Zentrum der Region und hat nie aufgehört, die Hauptstadt des Münsterlandes zu sein. Die Stadt war Hauptstadt des Fürstbistum Münster, der Provinz Westfalen und des Regierungsbezirks Münster. Sie ist auch die Hauptstadt des Bistums Münster.

Orte zum Besuchen:
Lambertikirche: Die Geschichte der heutigen Kirche reicht bis ins Jahr 1000 zurück, als der Prinzimalmarkt und seine Umgebung ein kleiner Stadtteil außerhalb von Domburg waren. Vor dem Bau des heutigen gotischen Tempels im Jahr 1375 gab es vier weitere Kirchen: eine Holzkapelle, eine kleine Steinkirche, eine romanische Kirche und eine einschiffige gotische Kirche. Ende des 19. Jahrhunderts war der alte Turm leicht geneigt und es bestand Einsturzgefahr, so dass er abgerissen und mit dem Bau des heutigen Turms im neugotischen Stil begonnen wurde.
Die Lambertikirche in Münster zählt zu den wenigen Kirchen in Deutschland mit einem Türmer. Das Amt eines Türmers in St. Lamberti wird erstmals im Jahre 1383 urkundlich erwähnt. Seine Aufgabe war es, die Stadtbewohner vor Gefahren, etwa Bränden, zu warnen.
St. Paulus Dom: Im Laufe der Geschichte hatte die Stadt Münster drei Dome: den ersten im karolingischen Stil, den Ludgerus Dom. Dieser Dom stand an der Stelle, an der sich heute der Kreuzgang des Doms und die Sakristei befinden. Der karolingische Dom blieb bis zum Bau des dritten Doms erhalten. Der zweite Dom wurde im ottonischen Stil an der gleichen Stelle wie der jetzige errichtet. Schließlich die heutige Kathedrale, die eigentlich eine Fusion zwischen der romanischen Kathedrale von 1192 und der gotischen Kathedrale von 1225 ist. Der Dom steht auf einem Hügel, dem Horsteberg, im Zentrum der Stadt. Dieser Teil der Stadt, einschließlich des Domplatzes und seiner Umgebung, bildete den ältesten Teil Münsters, gebaut um das alte Kloster, aus dem der Dom, die Stadt und praktisch die Geschichte und Kultur des heutigen Münsterlandes hervorgegangen sind, dessen Name ( Münster) ist die Übersetzung aus dem Lateinischen "Monasterium". Zwischen 1540 und 1542 wurde die astronomische Uhr aufgestellt, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach dem Krieg zusammen mit dem Dom wieder aufgebaut wurde.
Derzeit besteht die Kathedrale aus mehreren Teilen: dem romanischen und gotischen Tempel, dem Kreuzgang, der Sakristei und dem Dommuseum und schließlich den beiden Türmen. Die beiden Glockentürme im romanischen Stil haben die Besonderheit, dass sie auf den ersten Blick gleich sind, aber der Nordturm ist tatsächlich breiter als der Südturm.
Historisches Rathaus: Als Münster um das Jahr 1170 das Stadtrecht erhielt, benötigten die Ratsmitglieder des Stadtrates, das heißt Richter und Schöffen, einen Ort, an dem Versammlungen und Gerichte abgehalten werden konnten. Direkt gegenüber dem Michaelistor zur Domburg am Prinzipalmarkt entstand ein erster einfacher Bau. Dieser entstand einige Jahre zuvor, Mitte des 12. Jahrhunderts. Dieses erste Gebäude war ein einfacher Fachwerkbau und von schneller Bauart. Das heutige Gebäude im gotischen Stil stammt aus dem 14. Jahrhundert und im Inneren wurde der Friedensvertrag unterzeichnet, der den Dreißigjährigen und Achtzigjährigen Krieg beendete.
Fürstbischöfliches Schloss Münster: Die mittelalterliche Residenz der Bischöfe befand sich im Fürstenhof am Domplatz. Ab 1661 war das Fraterhaus zum Springborn am Krummen Timpen die Stadtresidenz der Fürstbischöfe. Bald darauf entstanden Pläne zum Bau eines repräsentativen Schlosses, die jedoch unverwirklicht blieben.
Das heutige Schloss entstand östlich der Reste einer barocken Zitadelle, der Paulsburg, heute Botanischer Garten. 1732 machte Johann Conrad Schlaun die ersten Pläne zum Bau eines Wohnhauses. Auch der Bau einer Kirche auf dem Gelände wurde begonnen, aber nie abgeschlossen. Erst nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges und nach dem Abriss der Befestigungsanlagen der Stadt Münster erließ der Fürstbischof den Auftrag, an der Stelle der alten Zitadelle ein Residenzschloss zu errichten. Der Auftraggeber des Baus, Fürstbischof Maximilian Friedrich, verstarb bereits 1784, drei Jahre vor der Fertigstellung. Sein Nachfolger Maximilian Franz von Österreich, ebenso wie Maximilian Friedrich gleichzeitig Fürsterzbischof von Köln, hielt sich mehr in seiner kurfürstlichen Residenz Bonn als in Münster auf. Mit dem Ende des Hochstifts Münster durch den Reichsdeputationshauptschluss verlor das Residenzschloss die Funktion, für die es gebaut war. Im Jahr 1803 bezogen der preußische Zivilgouverneur Freiherr vom Stein und der Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher das Schloss. Ab 1815 war das Schloss dann Sitz des jeweiligen Oberpräsidenten und des kommandierenden Generals der Provinz Westfalen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurden im Schlossgarten zwei Denkmäler errichtet.
Bei Luftangriffen auf Münster im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt. Der erste Bombentreffer im Jahre 1941 setzte den Dachstuhl in Brand, jedoch konnte der Brand gelöscht werden. Das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. wurde am 22. August 1942 entfernt, um die Bronzeteile der Rüstungsproduktion zuzuführen. Am 25. März 1945 wurde das Schloss erneut von mehreren Brandbomben getroffen und brannte in der Folge mehrere Tage lang, da die Feuerwehr keine Feuerspritzen über die zerstörten Straßen zum Schloss bringen konnte.
Die britische Besatzungsmacht plante, die Reste des Schlosses abzureißen, um Platz für die Versorgungseinheiten ihrer Truppen zu schaffen. Dieser Plan wurde jedoch nach heftigen Protesten deutscher Stellen wieder aufgegeben. Ab 1946 konnte der Wiederaufbau beginnen, nachdem sämtliche Universitätsgebäude zerstört waren und das Schloss als "weniger zerstörtes Gebäude" klassifiziert wurde. Im Jahre 1954 wurde das Schloss schließlich auch offizieller Sitz der Westfälischen Wilhelms-Universität.
Überwasserkirche: Der erste Tempel wurde 1040 im Beisein von Kaiser Enrique III. und mehreren Reichsfürsten sowie mehreren Adligen und Geistlichen, darunter dem späteren Papst Clemens II., eingeweiht. Der Name des Tempels ist auf seine Lage am Ufer des Flusses zurückzuführen.
Der heutige Tempel von 1340 wurde im gotischen Stil erbaut. Der Turm wurde von 1363 bis Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut. Während der Zeit der Täufer in den Jahren 1534 und 1535 wurden der Turmhelm heruntergestürzt und Kanonen auf der Plattform des Turms postiert, um die Verteidigungsfähigkeit der Stadt zu erhöhen. Zum selben Zweck wurden auch die wertvollen gotischen Steinfiguren vom Westportal gerissen und in die Stadtwälle gerammt. Zwar wurde der Helm nach der Vertreibung der Täufer wieder aufgebaut, jedoch durch einen Orkan im Jahr 1704 erneut zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Am 20. Juli 1941 hielt der damalige Bischof von Münster Clemens August Graf von Galen in der Kirche eine seiner berühmten Predigten gegen den Nationalsozialismus.
Clemenskirche: Die Kirche wurde zwischen 1745 und 1753 als Klosterkirche und später als Krankenhaus erbaut, was im Inneren noch sichtbar ist, da auf beiden Seiten des Altars die Eingänge zum Krankenhaus erhalten sind. Die Kirche ist im Barockstil erbaut und ihr Inneres ist im Rokokostil dekoriert. Es wurde von Johann Conrad Schlaun entworfen. Sie ist derzeit die bedeutendste barocke Kirche Norddeutschlands.
Die Krankenhausgebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Krankenhaus wurde im Süden der Stadt wieder aufgebaut, mit Ausnahme der Kirche, die sorgfältig an der gleichen Stelle wieder aufgebaut wurde, an der sie sich vor dem Krieg befand.
Erbdrostenhof: Dieses barocke Herrenhaus wurde für den "Drost" gebaut, einen Beamten, der in jedem Territorium des Heiliges Römisches Reich für die militärischen und polizeilichen Beziehungen des Territoriums verantwortlich war.
St. Aegidii Kirche: Die Kirche wurde als Kirche von einem Kapuzinerkloster gegründet, das 1611 aus Flandern nach Münster kam. Das heutige Gebäude wurde zwischen 1725 und 1729 von Johann Conrad Schlaun erbaut. 1811 wurde das Kapuzinerkloster aufgelöst und die Gebäude militärisch genutzt und das Mobiliar des Klosters versteigert. Während des Zweiten Weltkriegs war die Kirche eines der wenigen Gebäude in der Innenstadt, das nicht beschädigt wurde, sodass ihr Inneres in gutem Zustand blieb.
Petrikirche: Die Petrikirche entstand zwischen 1590 und 1597 als Kirche des Münsterschen Jesuitenkollegs. Sie war die erste Jesuitenkirche der Rheinischen Ordensprovinz. Stilistisch steht St. Petri zwischen Gotik und Renaissance. Als ehemalige Jesuitenkirche ist die Petrikirche Keimzelle der Universität Münster.
Apostelkirche: Erbaut wurde die Kirche im Bettelordensstil in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Klosterkirche der Franziskaner, die zur Kustodie Westfalen in der Kölnischen Franziskanerprovinz gehörten; die Brüder des 1210 gegründeten Ordens ließen sich wahrscheinlich 1247 in Münster nieder, um 1270 erhielten sie mit Hilfe von Bischof Gerhard von der Mark ein weitläufiges Grundstück zum Bau von Kirche und Kloster, und bis 1284 entstanden das Hauptschiff, der Chor und das südliche Seitenschiff der Kirche bis zum sechsten Joch. Das Kloster schloss unmittelbar nördlich an die Kirche an. Das ursprüngliche Patrozinium war Katharina von Alexandria.
Bei der Pestepidemie 1382 blieben die Franziskaner in der Stadt und pflegten Kranke und Sterbende. Das Kloster überdauerte mit einigen Schwierigkeiten die Reformation und die Auseinandersetzungen um die Wiedertäufer in den Jahren 1533 bis 1535; nach Plünderungen und Beschädigungen mussten Kirche und Konventsgebäude zwischen 1536 und 1538 neu ausgestattet werden. Am 14. November 1811 wurde das Minoritenkloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Die Kirche wurde zunächst profaniert, bevor sie 1822, nach einer Restaurierung durch Karl Friedrich Schinkel, als nunmehr evangelische Kirche der preußischen Militärgemeinde wieder eingeweiht wurde. Seit 1840 gehört sie der evangelischen Zivilgemeinde. Den Namen Apostelkirche erhielt das Gebäude 1922 nach dem Bau einer zweiten evangelischen Kirche in Münster. In den folgenden Jahren wurden die Einbauten des 19. Jahrhunderts weitgehend entfernt.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche schwere Schäden. Der Wiederaufbau war, nach provisorischen Stadien, erst um 1960 abgeschlossen.
Dominikanerkirche: Die Kirche war Teil einer Klosteranlage, von der als Ruine nur noch eine Wand erhalten ist, die an die Sandsteinfassade der Kirche angrenzt. Die Kirche wurde in den Jahren 1708 bis 1725 nach Entwürfen des Architekten Lambert Friedrich Corfey erbaut. Sie diente bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als Konventskirche der Dominikaner in Münster. Im Zuge der Säkularisation wurde das Dominikanerkloster 1811 aufgehoben. Die Klosteranlage ging in staatlichen Besitz über, die Kirche wurde ab 1826 für militärische Zwecke genutzt. 1880 erwarb die Stadt Münster die Kirche und nutzte sie ab 1889 als Schulkirche für das städtische Realgymnasium. Nach weitgehender Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges zog sich der Wiederaufbau der Kirche bis zum Jahr 1974 hin.
Observantenkirche: Die Kirche wurde Ende des 17. Jahrhunderts als Klosterkirche der Franziskaner-Observanten erbaut. Die Kirche wurde im frühen 19. Jahrhundert säkularisiert. Das barocke Portal, der Turm und die Sakristei wurden entfernt. Das Gebäude diente als Pferdestall, später als Requisitenkammer des Theaters, bis es im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde. Seit 1961 wird das Gebäude nach dem Wiederaufbau wieder als Kirche genutzt.
Kiepenkerl-Denkmal: Der Verschönerungsverein der Stadt Münster beauftragte Ende des 19. Jahrhunderts den Bildhauer August Schmiemann zur Schaffung eines Kiepenkerl-Denkmals. Das Denkmal blieb bei den Luftangriffen auf Münster am 10. Oktober 1943 unversehrt. Beim Einmarsch der US-Armee wurde die Statue durch einen Panzer zerstört. Anlässlich des 20. Deutschen Bauerntags wurde das Standbild restauriert und am 20. September 1953 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeweiht.
St. Ludgeri Kirche: Um das Jahr 1180 entstand als Nachfolger eines kurz zuvor angelegten ersten Bauwerks aus Holz der erste Bau von St. Ludgeri, der in seinen Grundzügen zu einem großen Teil erhalten geblieben ist. Somit entsprechen Mittelschiff sowie die beiden Seitenschiffe weiterhin dem ursprünglichen Bau. Die Fertigstellung fiel in den Zeitraum um das Jahr 1220. Nachdem die Kirche beim Stadtbrand im Jahre 1383 Schaden genommen hatte, wurde sie in veränderter Form wiederaufgebaut. Zusätzlich bekam der Vierungsturm noch ein durchsichtiges Obergeschoss mit einer Maßwerkgalerie und krabbenbesetzten Fialen als Verzierung.
St. Martini Kirche: Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und später im gotischen Stil umgebaut. Das spitze Dach des Turmes wurde um 1760 durch eine barocke Haube, die Johann Conrad Schlaun entworfen haben soll, ersetzt.
St. Servatii Kirche: Die kleine Kirche wurde im 12. Jahrhundert als Holzkapelle erbaut und im 13. Jahrhundert in Stein wiederaufgebaut. Im 15. Jahrhundert wurde der heutige Tempel im gotischen Stil erbaut. Während der Täuferzeit wurden die Westhälfte der Kirche und der Turm zerstört. Viele Steine aus der Kirche und dem Friedhof wurden verwendet, um die Stadtmauer zu verstärken. Die Kirche wurde 1537 wieder aufgebaut. Während der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche komplett zerstört, nur eine Säule blieb erhalten. Der Prälat Joseph Leufkens äußerte sich mit den Worten:
"Wir kletterten über die Trümmerhaufen zur Kirche. Von Altar und Tabernakel war nichts mehr zu finden. Auf den Mauerresten zündeten wir eine Kerze als das letzte ewige Licht an, zum letzten Mal beteten wir das Tantum ergo. Sankt Servatii war nicht mehr."
Stadthausturm: Der Turm ist der einzige erhaltene Teil eines alten Gebäudes. Turm und Altbau wurden von Alfred Hensen entworfen und zwischen 1902 und 1907 nach dem Abriss der Stadtlegge und des zuvor an gleicher Stelle stehenden Stadtkellers errichtet. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe zerstört, aber der Turm überlebte den Krieg.
Krameramthaus: Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1589 und war Treffpunkt und Lagerhalle. Während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden diente es den niederländischen Gesandten und Repräsentanten als Unterkunft, ein Teil der Verhandlungen fand im Inneren des Gebäudes statt. Am 15. Mai 1648 wurde der Frieden in einer feierlichen Zeremonie unterzeichnet, aber bei dieser Gelegenheit beantragte ein spanischer Gesandter, Graf Peñaranda, im Rathaus die Ausführung.
St. Johannes Kapelle: Vor mehr als 700 Jahren erwarben die Johanniter-Ordensritter, die in Burgsteinfurt eine "Kommende" gegründet hatten, das Gelände zwischen Bergstraße und Breul in Münster, um hier eine Zweig-Niederlassung einzurichten. Dazu gehörte auch eine Kapelle; diese wurde Anfang des 14. Jahrhunderts gebaut und erhielt den Namen des Ordenspatrons, Johannes des Täufers. Die Kapelle hat allerlei Beschädigungen durchgemacht, etwa bei der "Münsterschen Stiftsfehde" im 15. Jahrhundert als zwei Adelsgeschlechter um die Besetzung des Bischofsstuhles kämpften, und zur Zeit der Wiedertäufer.
Bald danach machten die Johanniter Münster zum Sitz der Kommende, weil sie mit dem evangelisch gewordenen Landesherrn von Steinfurt in Spannung geraten waren. Das war Anlass, die Kapelle zu erneuern; u.a. entstand damals das schöne, leider arg verwitterte Westportal.
Mit der Aufhebung des Johanniter-Ordens 1810 wurde die Kapelle profaniert; die Gärtner, die die Ländereien gepachtet hatten, benutzten sie als Lagerraum und Geräteschuppen. Beim letzten schweren Bombenangriff auf Münster wurden die Gebäude der Kommende zerstört; die St. Johannes-Kapelle erlitt nur mäßige Schäden.
Fast zufällig wurde sie von Angehörigen des CVJM entdeckt, die auf dem verwilderten Gelände eine Johannisfeier halten wollten. Sie räumten die Kapelle von Trümmern frei und brachten - nach langen Verhandlungen - ein neues Dach auf. Im Herbst 1948 wurde ein evangelischer Pfarrer in die Innenstadt entsandt, Walter Drobnitzky. Er sorgte dafür, dass der Wiederaufbau vollendet wurde; am 1. Advent 1948 wurde der erste Gottesdienst gehalten.
Kettelersche Kurie: Das Gebäude wurde zwischen 1712 und 1716 von Lambert Friedrich Corfey erbaut. Der Bauherr war Generalvikar Nikolaus Hermann von Ketteler zu Harkotten, er beschloss 1711, auf seinem Grundstück eine Kurie zu errichten. Das Gebäude gehört nach wie vor zum bischöflichen Generalvikariat und wird als Wohnhaus und Archiv genutzt. In der unmittelbaren Nachbarschaft zum Bischöflichen Palais bildet es ein großartiges Ensemble auf dem Domhof.
Stadtweinhaus: Das Stadtweinhaus wurde in den Jahren 1615 un 1616 unter dem Ersten Bürgermeister Bernhard II. von Droste zu Hülshoff durch Johann von Bocholt erbaut und ist das einzige noch erhaltene Nebengebäude. Es diente ursprünglich als Lagerhaus für den Wein der Stadt, der zuvor in den Kellern des Rathauses gelagert wurde. Ab dem Jahr 1843 wurde die Stadtwache in das Stadtweinhaus einquartiert. Sie befand sich zuvor seit der Niederlage der Stadt gegen Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen im Jahre 1661 im Rathaus selbst. Ebenso war vor dem Haus die Stadtwaage aufgebaut, die in vielen anderen Rathäusern normalerweise innerhalb des Rathausgebäudes untergebracht war.
Lotharinger Chorfrauenkirche: Die Barockkirche wurde um 1764 von Johann Conrad Schlaun erbaut. Das Gebäude besitzt ein barockes Portal mit dem Wappen des Adeligen, der den Bau finanzierte. Nach der Aufhebung des Klosters 1811 diente die Kirche mehreren Zwecken. Bei den Luftangriffen auf Münster im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche komplett zerstört und nur das Äußere des Gebäudes restauriert.
Zwinger: Als mächtiges Bollwerk und Geschützturm wurde er im frühen 16. Jahrhundert zur Sicherung der Stadtbefestigung errichtet. In zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen hielt er dem Ansturm der Belagerer stand. Die unterschiedliche Nutzung in seiner fast 500-jährigen Geschichte ist eng mit der münsterischen Stadtgeschichte verbunden. So diente er als Wehrturm, Zwingburg, Rossmühle, Pulverlager, Gefängnis, Maleratelier, Kulturheim der Hitlerjugend und bis zu seiner Teilzerstörung durch Bombentreffer Ende 1944 als Inhaftierungs- und Hinrichtungsstätte der Gestapo.
Buddenturm: Der Buddenturm ist der einzige von sieben Wehrtürmen der hochmittelalterlichen Stadtbefestigung rund um Münster, der bei der Beseitigung dieser Befestigung zwischen 1764 und 1767 stehengeblieben ist. Entstanden ist er um 1150.
Die ursprüngliche Höhe betrug 20 m. Kurz vor der Herrschaft der Täufer diente er im Jahre 1533 zusätzlich als Gefängnis und ab 1598 als Pulverturm. Ab 1629 folgte der Anbau eines 10 m hohen, sechseckigen Treppenturmes an der Westseite sowie der Einbau eines Gewölbes bis auf die Höhe des Treppenturmes. Im 18. Jahrhundert wurde dieser weiter aufgestockt und reichte daraufhin bis zum Dach.
Nachdem er in der Zeit danach ab dem Jahre 1771 zusammen mit dem nahegelegenen Zwinger auch als Gefängnis diente, kaufte die Stadt den Turm im Jahre 1879 vom Militär für 3620 Mark ab. Anschließend stockte die Stadt ihn um 20 m auf bei gleichzeitigem Abbau des Treppenturmes, um ihn als Wasserturm zu nutzen.
Nach den Schäden, die der Zweite Weltkrieg in Münster und auch am Buddenturm angerichtet hatte, wurde er restauriert und bekam ein Kegeldach im ursprünglichen Aussehen aufgesetzt. Dabei reduzierte sich die Höhe um 10 m auf insgesamt 30 m. Anschließend diente er als Lagerstätte sowie als Schaltstelle für Straßenbeleuchtung. Diese Nutzung durch die Stadtwerke Münster wurde im Jahre 1992 aufgegeben, und der Besitz ging zurück an die Stadt Münster.