Tecklenburg
Die schöne Stadt liegt im Herzen des Tecklenburger Land, zwischen Bergen und Wald. Tecklenburg war Sitz der gleichnamigen Graftschaft und des ehemaligen Kreis Tecklenburg. Dank seiner Altstadt ist Teckenburg im Vergleich zum berühmten bayerischen Rothenburg ob der Tauber als das Rothenburg Westfalens bekannt.
Heute sind nur noch wenige Reste der alten Burg erhalten, wie ein Wachturm oder das Mauritztor, über dem eine Darstellung der Göttin Minerva thront. Von der Spitze des alten Portals aus können Sie die grüne Landschaft betrachten, die sich von den Hügeln aus erstreckt, so weit das Auge reicht.

Orte zum Besuchen:
Burg Tecklenburg: Die Reste der alten Burg bilden heute das Herz der Altstadt. Die Burg wurde um 1100 als Zollhaus und Festung zur Kontrolle der wichtigen Nord-Süd-Verbindung auf der Handelsstraße Lübeck-Bremen-Münster-Köln errichtet. Die Ursprünge der Stadt kreisen um die Burg und eine kleine Handelssiedlung, die im 12. Jahrhundert östlich der Burg gegründet wurde.
Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Bischöfen von Osnabrück und Münster wurde die Burg im Jahr 1493 zum Ziel der Kanonen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde unter Gräfin Anna die Schloßstraße als neuer Zugangsweg zur Burg angelegt und er baute das heutige Portal zur Umgestaltung der Burg alte Festung in ein Wohnschloss.
Jahrhunderte später, um 1696, fiel die Burg an die Familie Solms und 1707 verkaufte Graf Wilhelm Moritz von Solms-Braunfels die Burg an König Friedrich von Preußen.
Heute ist die einst mächtigste Burg Norddeutschlands nur noch eine Ruine, da sie 1744 zum Abriss freigegeben wurde und seitdem als Steinbruch genutzt wird. Nur die Umfassungsmauern, die Mittelmauer, einige Gewölbe, das Burgtor und die Bastion sind erhalten. Der heute innerhalb der Einfriedung stehende Turm ist nicht Teil der alten Burgbefestigung, da er 1884 mit Burgsteinen als Denkmal für den Arzt und Gegner der Hexenverfolgung, Jan Wier, errichtet wurde.
St. Michael Kirche: Rund 300 Jahre lang fehlte der katholischen Bevölkerung von Tecklenburg ein eigener Tempel, da der vorherige in eine protestant Kirche umgewandelt wurde. Die heutige katholische Kirche wurde zwischen 1845 und 1846 im klassizistischen Stil erbaut und war die erste Pfarrkirche der katholischen Gemeinde Tecklenburg seit drei Jahrhunderten.
Die Legge: Das Portal wurde um 1577 als Zugang zur ummauerten Anlage nach der Anlage der Schloßstraße im Zuge der Reformen der Gräfin Anna im 16. Jahrhundert errichtet.
Das Gebäude wurde zwischen 1654 und 1843 zur Herstellung von Stoffen genutzt, deren Industrie jahrhundertelang für Tecklenburg von großer Bedeutung war. Nach dem Niedergang der Bekleidungsproduktion in Tecklenburg im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude von 1853 bis 1918 als Gefängnis und Rathaus genutzt.
Evangelische Stadtkirche: Die Kirche wurde zwischen 1562 und 1566 außerhalb der Stadt an der Stelle errichtet, die von Pilgern nach Santiago de Compostela (Spanien) überquert wurde. Sie wurde als Pfarrkirche und als Begräbnisstätte für die Grafen von Tecklenburg errichtet.
Der Innenraum ist im klassizistischen Stil eingerichtet, in dessen Mitte sich eine Säule befindet, auf der das gesamte Gewicht der Decke ruht.
Um 1642 wurde für die Hauptglocke ein Holzbau errichtet, da der Tempel bis dahin keinen Glockenturm hatte. Der heutige barocke Turm wurde zwischen 1710 und 1718 mit seinem charakteristischen Helm errichtet, der eine Glocke beherbergt, die 1710 vom Kloster Osterberg erworben wurde.
Haus des Gastes: Das Fachwerkhaus wurde um 1900 von Magistrat Wilhelm Modersohn, Bruder des Malers Otto Modersohn, bewohnt, der Tecklenburg und seine Umgebung sehr schätzte. Es beherbergt derzeit das Tourismusbüro Tecklenburg.
Schiefe Haus: Das als "Schiefe Haus" bekannte alte Haus wurde im Jahr 1693 für den Weber Caspar Schlüter und seine Familie erbaut. Die Küche nahm die halbe Fläche des Hauses ein, da sie der Mittelpunkt des Alltags war. Die bläuliche Putzschicht war die typische Farbe für Armenheime in Tecklenburg und sollte auch Insekten fernhalten. Das Haus bot Platz für bis zu 13 Personen, die auf engstem Raum lebten. Es ist ein gutes Beispiel für ein ehemaliges Tagelöhnerhaus.