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Nordkirchen

20.07.2021

Die kleine Stadt ist bekannt für ihr barockes Schloss, das Schloss Nordkirchen, auch bekannt als das "Westfälische Versailles". Die kleine Altstadt beherbergt mehrere historische Gebäude wie das Ehemalige Küsterhaus oder die Altenbegegnungsstätte. Die Altstadt erstreckt sich rund um die Pfarrkirche St. Mauritius.

Orte zum Besuchen:

Schloss Nordkirchen: Die Ursprünge des heutigen Schlosses liegen in einer Wasserburg der Familie Morrien, die Gerhard III. von Morrien zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einem der am stärksten befestigten Wasserschlösser des Münsterlandes ausbauen ließ.

Im 14. Jahrhundert, als die alte Burg der Familie von Morrien gehörte, wurde die Anlage komplett renoviert und ihre Befestigungsanlagen erweitert. Um den Burggraben und die Befestigungsanlagen zu erweitern, musste das alte Dorf Nordkirchen an seinen heutigen Standort verlegt werden. Ein Steinkreuz zeigt an, wo die Dorfkirche stand, bevor sie zerstört wurde. Ende des 17. Jahrhunderts wechselte die Burg den Besitzer, als die Familie von Morrien ohne männliche Nachkommen blieb und die Burg in den Besitz des Fürstbischofs von Münster überging.

Er ordnete den Bau eines neuen Schlosses an, um das alte Schloss zu ersetzen. Das heutige Schloss wurde im 18. Jahrhundert im westfälisch-holländischen Barockstil erbaut. Kurz nach Fertigstellung des Schlosses verlor dessen Besitzer Ferdinand von Plettenberg die Unterstützung des Fürstbischofs und musste ruiniert nach Österreich fliehen, wo er im folgenden Jahr starb. Ferdinand von Plettenbergs Sohn Franz Joseph übernahm die Verwaltung von Nordkirchen, lebte aber mit seiner Frau in Wien. Im 19. und 20. Jahrhundert gehörte das Schloss Nordkirchen der Familie Esterházy von Galántha (1833 bis 1903) und den Herzögen von Arenberg. Diese Familien gaben dem Gebäude und seinen Gärten ihr heutiges Aussehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss Nordkirchen vom Land Nordrhein-Westfalen erworben und in eine Fachhochschule (nicht Universität)


Pfarrkirche St. Mauritius: Die Kirche wurde ab 1715 von Gottfried Laurenz Pictorius im Barockstil erbaut. Das Eingangsportal trägt das Allianzwappen von Plettenberg und Westerholt. Das Portal stammt von Johann Hermann Anton Kocks und wurde vermutlich nach einem Entwurf von Peter Pictorius d. J. (1673-1735) gestaltet, angelehnt an die Fenstergestaltung des Konservatorenpalastes in Rom. Der ursprünglich barocke, dreischiffige Innenraum der Kirche wurde 1884 im neuromanischen Stil umgebaut und mit einem Hochaltar und den beiden Chorgestühlen ausgestattet. Kreuzförmige Pfeiler tragen ein Rippengewölbe mit rundbogigen Gurten.


Ehemalige Vikarie: Dieses Gebäude ist wahrscheinlich das älteste in Nordkirchen. Als es 1675 erbaut wurde, galt es mit seinen vielen Glasfenstern und seinen Wänden aus Ziegeln statt Lehm als luxuriöses Haus. Nach dem Bau eines neuen Vikariats an der Bergstraße Anfang des 20. Jahrhunderts lebten mehrere Familien in diesem Haus. Nach einigen Renovierungsarbeiten um 1970 wird das Gebäude heute als Treffpunkt für ältere Menschen genutzt.


Ehemaliges Küsterhaus: Das Gebäude, das heute das Café Schlaun beherbergt, wurde 1733 als Mesnerhaus errichtet; der letzte Mesner, der das Haus bewohnte, lebte hier bis September 1970.


Johannes-von-Nepomuk-Kapelle: Die Kapelle wurde 1722 von den Architekten Gottfried Laurenz Pictorius und Peter Pictorius d. J. Im 19. Jahrhundert diente die Kapelle als Begräbnisstätte des Grafen Maximilian Friedrich von Plettenberg, dem letzten Nachfahren der Besitzer von Schloss Nordkirchen und der Kapelle. Nach dem Ersten Weltkrieg diente die Kapelle als Gedenkstätte für die im Krieg Gefallenen. 1922 wurde die Kapelle Eigentum der Gemeinde. Altarbild und Kapelle gehören zu den ältesten Belegen der Verehrung des böhmischen Heiligen Johannes von Nepomuk in Westfalen.


Fotografien aus Nordkirchen:


Quelleverweise: