Isselburg
Isselburg ähnelt sowohl in seiner Geographie als auch in seiner Architektur den typischen Landstädten am Niederrhein, wurde aber ab 1815, nach dem Wiener Kongress, Teil der preußischen Provinz Westfalen und wurde mit dem Münsterland verbunden.
Die Altstadt bewahrt noch heute ihre historische Architektur mit vielen schönen Gebäuden aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Orte zum Besuchen:
St. Bartholomäus Kirche: Im 19. Jahrhundert wurde die alte Kirche stark verfallen und im neugotischen Stil mit einem ganz anderen Aussehen als die vorherige umgebaut. Zur Ausstattung gehören die Figuren des Heiligen Johannes und der Maria aus Eiche von einer niederrheinischen Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1500. Die Figuren sind nicht gefasst. Das Kruzifix ist wohl aus dem 16. Jahrhundert.
Evangelische Kirche: Die lutherische Gemeinde Isselburg wurde am 3. März 1570 gegründet und beherbergte den Großteil der Einwohner des kleinen Dorfes von rund 250 Einwohnern. Damals wurde die kleine katholische Kapelle in eine lutherische Kirche umgewandelt. Um 1648 entstand eine sehr kleine reformierte Gemeinde mit eigener Schule und Pfarrhaus. 1817 befahl der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Vereinigung der Reformierten und Lutheraner, doch in Isselburg geschah dies erst 1828, als das alte lutherische Pfarrhaus verkauft und das Bethaus der reformierten Gemeinde zum neuen Pfarrhaus wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die alte evangelische Kirche stark verfallen, so dass sie abgerissen und die heutige Kirche gebaut wurde.
Stadtturm: Der alte Wehrturm ist eines der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Bauwerke der Gemeinde Isselburg. Es wurde vom Klever Herzog als Teil der Stadtmauer errichtet. Das genaue Baujahr ist nicht bekannt. Es dürfte im ersten Drittel des 15. Jh. liegen, um 1417. In wehrtechnischer Hinsicht war er durch die Bestückung mit Schlüsselscharten, die den Einsatz von frühen Feuerwaffen - sogenannte Hakenbüchsen - ermöglichten, auf dem damals modernsten Stand. Dort, wo heute die später gebrochene Eingangstüre in den Turm führt, stieß im Mittelalter die Stadtmauer an. Eine erste Instandsetzung erfuhr der Turm am Ende des 19. Jh., als man einen Zinnenkranz im Stil der damals populären Neugotik aufsetzte. Im Zuge einer zweiten Sanierung befreite man 1965-68 den Turm von seiner burgenromantischen Zugabe. Damals erneuerte man die Schießscharten gemäß ihrer Originalgestalt und versah den Turm mit seinem heutigen Kegeldach.